Tagesschau – Ausgewählte Inhalte unter freie Lizenz

Mit dem gestrigen Beitrag auf tagesschau.de wurde im Artikel „Inhalte der tagesschau nun bei Wikipedia“ bekannt gegeben, dass ausgewählte Artikel unter die freie Lizenz CC BY-SA 4.0 gestellt werden.

Somit ist eine rechtlich einfachere Verwendung der Artikel möglich. Genauer gesagt können diese Artikel jetzt komplett, in Auszügen oder auch bearbeitet publiziert werden, wenn eine entsprechende Quellenangabe zur tagesschau erfolgt.

 

CC BY-SA 4.0  heißt im Klartext (*2):

Sie dürfen:

  • Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
  • Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen
    und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.

Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.

Unter folgenden Bedingungen:

  • Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
  • Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
  • Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

 

Mittlerweile gibt es sogar eine eigene Seite der tagesschau, auf der alle nutzbaren Projekte gelistet sind.

 

 

Im Grunde hört sich das alles sehr gut an aber eine Frage steht für mich dann doch noch im Raum:

Warum sind nicht ALLE Beiträge des Öffentlich- rechtlichen Rundfunk für jeden frei zugänglich und nutzbar?

Schließlich werden alle diesen Institutionen von unseren Rundfunkbeiträgen finanziert!

Die Erklärung ist recht einfach, wenn auch weder logisch, noch sinnvoll:

Nachdem sich der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) 2003 bei der EU Kommission beschwert hatte, dass das digitale Auftreten der Öffentlich- rechtlichen Anstalten eine „zu starke Konkurrenz“ sei, wurde letztendlich dieser Beschwerde entsprochen.

ARD und Co mussten ab 2009 alle Archive offline nehmen und ab September 2010 wurde die sogenannte „7- Tage- Regel“ eingeführt, die die veröffentlichten Inhalte entsprechend nur noch für eine Woche zugänglich macht. (*3)

Der Öffentlich- rechtlichen Rundfunk hat bis heute kein Interesse daran gezeigt gegen dieses Urteil in Widerspruch zu gehen. Ihn ist also egal, dass alle Inhalte, die aus den (jetzt) Beiträgen der Bürger finanziert werden den Beitragszahlern nicht mehr zugänglich sind.

Wichtiger scheint zu sein, dass man genug Geld von den Beiträgen „abzweigt“, um das interne System zu finanzieren und Dritte zu begünstigen. (*8)

Kleiner Zahlenspiegel:

  • Der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice hat im Jahr 2021 rund 8,42 Milliarden Euro an Beiträgen eingezogen. (*4)
  • Das Jahresgehalt des Intendant Tom Buhrow (WDR) betrug 2021 rund 413.000 Euro, also ein Monatsgehalt von 34.400€. (*5)
  • Eine Folge Tatort kostet zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Euro, somit entstehen der ARD jährliche Kosten von durchschnittlich 56 Millionen Euro im Jahr und das bei durchschnittlich 8,38 Millionen Fernsehzuschauern im Jahr 2021.
    (BTW: Bisher hat die ARD die Bekanntgabe der Gehälter der Schauspieler verweigert.) (*6) (*7)


Quelle:

  1. Inhalte der tagesschau nun bei Wikipedia
  2. Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
  3. Depublizieren
  4. Erträge des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice nach Rundfunkanstalt im Jahr 2021
  5. Jahresgehälter der ARD-Intendanten der Landesrundfunkanstalten in Deutschland im Jahr 2021
  6. „Tatort“ (ARD): Jetzt ist es raus – SO viel kostet ein einziger Film
  7. Durchschnittliche Anzahl der Fernsehzuschauer der Fernsehfilmreihe Tatort in den Jahren 1999 bis 2021
  8. rbb-Skandal Die Intendantin und ihr Kontrolleur

Beitragsbild: Wikipedia

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